6-Seen-Wedau, das größte städtebauliche Projekt in NRW, nimmt mehr und mehr Formen an. Einer der nächsten Schritte auf der Agenda der Flächenentwicklung ist die Renaturierung und Offenlegung des Bruchgrabens, der künftig das Neubaugebiet queren wird. Hierfür sind einige Vorarbeiten erforderlich, die die GEBAG ab Februar in Angriff nimmt:
Rodungsarbeiten im Uferbereich
Ab dem 7. Februar werden für drei Wochen Rodungsarbeiten im derzeitigen Masurenuferbereich durchgeführt. Im Rahmen dieser Arbeiten werden rund 80 Bäume sowie diverse Sträucher im Uferbereich zwischen der Sportplatzanlage des ETUS Wedau sowie der Straße Am See gerodet. „Die Rodungsarbeiten müssen durchgeführt werden, damit der Bruchgraben im vollen Planungsrahmen offengelegt werden kann“, erklärt Jens Sperke, Bereichsleiter Flächenentwicklung bei der GEBAG. „Als Ausgleich für die zu fällenden Bäume werden wir jedoch im späteren Verlauf der Renaturierung des gesamten Uferbereiches insgesamt rund 195 Bäume und ca. 4.500 qm Gehölze/Sträucher neu setzen.“ Die Arbeiten sind mit dem Umweltamt sowie der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt und von diesen genehmigt. Bei der artenschutzrechtlichen Kontrolle der Baumhöhlen haben sich ebenfalls keine Verbotstatbestände im Sinne des Artenschutzes ergeben. Außerdem wird die ökologische Baubegleitung den Rodungsarbeiten weitenteils beiwohnen, um auszuschließen, dass sich Fledermausquartiere oder andere Brutstätten in den Baumhöhlen befinden.
Abbruch Fußgängerbrücke
Außerdem wird zwischen dem 9. und 16. Februar die Fußgängerbrücke über dem bisher offenliegenden Stück des Bruchgrabens (Fußweg im Uferpark) abgebrochen. In diesem Zuge kommt es zu Verkehrseinschränkungen und einer dauerhaften Umleitung für den Fußgängerverkehr über den Gehweg der Masurenallee, für den Autoverkehr bleibt die Masurenallee jedoch durchgängig befahrbar.
Verlegung Ferngasleitung
„Für die Offenlegung des Bruchgrabens und den späteren Bau der neuen Promenade ist es zudem unerlässlich, eine Ferngasleitung umzuverlegen“, erläutert Jens Sperke. Der Bereich, in dem die Ferngasleitung zwischen April und Oktober 2022 verlegt wird, liegt zwischen dem Sportplatz des ETuS und der Straße „Am See“, parallel zur Masurenallee. In diesem Zuge kommt es zu Verkehrseinschränkungen und einer dauerhaften Umleitung für den Fußgängerverkehr über den Gehweg der Masurenallee, für den Autoverkehr bleibt die Masurenallee jedoch durchgängig befahrbar.
Noch ein wichtiger Hinweis für alle Vereinsmitglieder: Die Vereinsanlagen des ETuS Wedau sowie des WCR Duisburg entlang des Ufers können während der gesamten Bauzeit genutzt werden.
Renaturierung und Offenlegung des Bruchgrabens
Der Bruchgraben hat seinen Ursprung rund zwei Kilometer entfernt vom Neubaugebiet 6-Seen-Wedau, im Speldorfer Wald. Er dient der Entwässerung des Südgrabens, des Bissingheimer Grabens sowie dem Überlauf des Blauen Sees und wird zukünftig auch der Regenwasserabführung im neuen Plangebiet dienen.
Aktuell verläuft der Bruchgraben unterirdisch unter dem Gelände des Alten Güterbahnhofs, das ebenfalls von der GEBAG entwickelt wird, führt weiter unter der Fläche von 6-Seen-Wedau entlang und mündet in den Masurensee. Lediglich vor der Einmündung gibt es einen rund 110 Meter langen offenen, naturfernen Gewässerabschnitt.
Der Bebauungsplan für 6-Seen-Wedau sieht vor, dass der Bruchgraben „an die Luft“ geholt wird: So soll eine rund zehn Meter breite Freifläche geschaffen werden, die von Osten (ab dem Lärmschutzwall) nach Westen (bis zum Masurensee) verläuft. In dieser Freifläche soll sich der Bruchgraben frei mäandernd als Fließgewässer mit einer Länge von insgesamt rund 300 Metern entwickeln.
Die Gestaltung des Bruchgrabens basiert auf dem Entwurf von Atelier Loidl Landschaftsarchitekten, die 2017 den freiraumplanerischen Wettbewerb für 6-Seen-Wedau gewonnen hatten. Die nördliche Seite des Bruchgrabens wird aus einer Gabionenwand bestehen, der südliche Bereich aus einer Böschung, die an den späteren Uferpark angrenzen wird. Fußgänger und Radfahrer werden den Bruchgraben in Zukunft über zwei Brücken queren können.
Die Baumaßnahme für den Bruchgraben soll nach aktuellen Planungen im April 2022 beginnen und Mitte 2023 abgeschlossen sein. Nach Fertigstellung des Bruchgrabens wird die Masurenallee nicht mehr in voller Länge befahrbar sein, Anlieger aus südlicheren Bereichen der Masurenallee können dann jedoch über die neue Hauptmagistrale fahren und so ihr Ziel erreichen.